Haben Sie eine außergewöhnliche Reise gemacht? Wollen Sie Ihre Erfahrungen mit anderen teilen? Schreiben Sie uns.

     
     
Ultralauf von Mainz nach Worms
Von Dom zu Dom
Tino im Weinberg
Zwei alte Städte, ein Fluss und zwei bekannte kirchliche Bauwerke – was liegt da näher, als beide zu verbinden. Ein Ultralauf vom Dom der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz zum Dom der Nibelungenstadt Worms.
Vor dem Start am Dom
Es herrscht reges Treiben vor dem Dom in Mainz, als wir unser obligatorisches Startfoto knipsen. Dunkle Wolken und 5 Grad trüben zwar etwas die Stimmung doch in Anbetracht der anstehenden Läufe wollen wir uns einige Wochen vorher noch einem Formtest unterziehen. Dirks spontane Idee eines Überdistanzlaufes von Mainz nach Worms, passte deshalb optimal in unser Trainingsprogramm.

Nach dem Start durch die dichte Menschenmenge sind wir auch gleich am Rhein. Von hier aus ist der Rhein-Radweg ausgeschildert und so geht es auch gleich im 5er Schnitt rheinabwärts. Wir durchlaufen die Rheinauen von Mainz und auf der gegenüberliegenden Seite grüßt der Main, der hier in den Rhein fließt.

Hinter den letzten Häusern der Landeshauptstadt verläuft unsere Strecke windgeschützt entlang des Hauptdammes und nach knapp 15 Kilometern sind wir in Nackenheim angekommen.

Die Strecke

"Weit oben am Fluss, wo der Rhein ohne Burgen und Felsen, aber auch ohne die Schlote der Industrie geruhsam und heftig zwischen kupfrigen Weinbergen und flacher Obsthalde hinströmt, ist das Land meiner Kindheit und Jugend." So beschrieb Carl Zuckmayer seine Heimat. Hier beginnt zweifellos einer der schönsten Abschnitte unseres Laufes. Leicht wellig geht es durch die Weinberge, die atemberaubend steil ansteigen.

Nur gute fünf Kilometer später erreichen wir Nierstein, wo die ältesten Weinberge Deutschlands beheimatet sind. Nachdem wir uns in der Altstadt verlaufen haben, erreichen wir nach einigen Umwegen den Rhein, an dessen Lauf wir uns bis Oppenheim orientieren.

Nach Oppenheim lässt die Beschilderung des Rhein-Radweges arg zu wünschen übrig. Wir passieren einige Schrebergärten, um kurz danach mitten im Nichts zu laufen. In der Ferne erkennen wir schemenhaft die Silhouette von Guntersblum. Nach gut 35 Kilometern ohne jegliche Verpflegung wollen wir eine Pause einlegen. Wir setzen uns in die, einem Supermarkt angegliederte Bäckerei und nach einigen Litern Isogetränk, mehreren Kaffees, Schokoriegeln und süßen Teilchen haben wir für den zweiten Abschnitt unseres Laufes wieder frische Kräfte getankt.

Läufer auf Strecke
Hinter Alsheim haben wir die 42,195-Kilometermarke erreicht und die Uhren zeigen 3:39 Uhr als reine Laufzeit an – nicht schlecht für einen langen Trainingslauf. Wir werden die 60-Kilometer-Marke knacken. Die Sonne begleitet uns durch hübsch herausgeputzte Weindörfer und der Wind beflügelt uns auf unserem letzten Teilstück. Wir durchqueren Osthofen auf der schnellsten Route und gelangen auf eine lange und monotone Gerade nach Herrnsheim. Dort laufen wir durch den bedeutendsten englischen Schlosspark des Bundeslandes, der 1793 von Friedrich Ludwig Sckell (Begründer der "klassischen Phase" des Englischen Landschaftsgartens in Deutschland) vollendet wurde und zusammen mit dem Schloss ein landschaftsarchitektonisches Kleinod bildet.
Timo im Park
Kurze Zeit später stehen wir vor dem Wormser Dom. Laut GPS sind wir die 60,45 Kilometer von Dom zum Dom in 5:12 Stunden gelaufen, was einen Schnitt von 5:09 Minuten pro Kilometer bedeutet. Da es in Speyer auch noch einen Dom gibt, der gar Weltkulturerbestatus genießt, ist eine zweite Variante unseres Ultralaufes von Dom zu Dom geradezu ein muss. Mitläufer sind herzlich willkommen.
Text und Fotos: Timo Rokitta und Dirk Karl




 

   

Jetzt Fan werden!
Und schreib einen Kommentar.

ADVENTURE-magazin.de auf Facebook
 
   
   
   
   
   
   
 

   
  © Adventure-magazin.de
E-mail an uns   |  Mit uns werben  |  Impressum  |