Cratoni Alltrack MTB-Helm im Praxistest

München, Dezember 2015. Heute fährt man nicht mehr "Oben ohne", schon gar nicht in unbekanntem Terrain. Die Frage ist viel mehr, welcher Helm eignet sich für welche Tour? Für unsere Schottlandtour entschieden wir uns für einen Mountainbike-Helm der Kategorie All-Mountain. Unsere Anforderungen an den Helm: Er soll bei einem Sturz die nötige Sicherheit bieten, gut sitzen und bei schweißtreibenden Aktionen keinen Hitzekollaps verursachen - mit anderen Worten, ein gutes und effektives Belüftungssystem besitzen. Unsere Wahl fiel auf den neuen Cratoni Allmountain-Halbschalenhelm, den wir in den schottischen Highlands ausgiebig testen wollen. 

Mit einem Gewicht von exakt 370 g (gewogen) in Größe L trägt sich der Alltrack sehr gut. Auch bei längeren Tagestouren störten weder Gewicht noch gab es unangenehme Druckstellen, was für den Helm spricht. Der Tragekomfort hängt natürlich stark von der Kopfform ab, daher kann unsere Bewertung hier keine allgemeingültige Aussage sein. Eine Anprobe vor dem Kauf ist ein Muss. Auf einen Crashtest im Labor haben wir verzichtet, denn jeder in Europa erhältliche Helm muss die Sicherheitsprüfung nach EN 1078 bestehen. Was aber nicht bedeutet, dass wir keinen Crashtest gemacht haben, allerdings unfreiwillig. Ein Fahrfehler im Steilhang auf einem Singletrail am Ben Nevis zwangen zu einem Freiflug über den Lenker. Landung zwischen zwei Baumstämmen mitten im Wald. Zum Glück schützt der Alltrack – obwohl kein Vollvisier-Helm – auch den Kopf an der Seite und am Hinterkopf recht gut und es gab keine Blessuren trotz "Feindberührung", zumindest nicht am Kopf. Am ungeschützten Schienbein dagegen wuchs eine fette Beule. Um es kurz zumachen, für uns hat sich der Cratoni Alltrack bestens bewährt und ist seinen Preis wert.     

Seine Stärken: Gutes Größenverstellsystem, einfach und problemlos einstellbar, lässt sich auch mit Handschuhen sehr gut bedienen. Ist der Helm einmal angepasst, sitzt er auch bei "bewegter" Fahrweise und wurzeligem Gelände sicher auf dem Kopf. Sehr gute Belüftung. Super wie die Crossbrille bei Nichtgebrauch am Helm fixiert werden kann. Schwächen: Der Helm könnte für ganz große Köpfe eng werden, daher unbedingt vorher ausprobieren. Es fehlt eine XL-Ausführung. 

Die Daten:
In 3 Stufen höhenverstellbares Visier (abnehmbar).
Eine Haltevorrichtung hinten am Helm sorgt dafür, dass das Brillenband nicht hochrutschen kann.
Befestigungsvorrrichtung für eine Helmkamera, Adapter als Zubehör erhältlich.
16 Öffnungen für ausreichend Luftzufuhr.
Lieferbare Größen: S-M (54-58 cm), M-L (58-61 cm)         
Gewicht: 320 g (Angabe des Herstellers), unser Testhelm, Größe L, 370 g
Kommt mit Helmbeutel und Ersatzpads (kleine Polster im Helm).
In vier Farben erhältlich.
Preis: 149,95 Euro         

Weitere Infos:
www.cratoni.com

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