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Endurowandern in den Transsilvanischen Alpen/Karpaten
Unterwegs im Vâlcan- und Parâng-Gebirge

Endurofahren in Deutschland und in den angrenzenden Nachbarländern wird immer problematischer. Zwar gibt es auch bei uns noch reichlich Möglichkeiten die groben Stollen zu bewegen, zum Beispiel in den neuen Bundesländern, doch viele interessante Strecken, vor allem in der Alpenregion sind für Endurofahrer gesperrt. Wer miterlebt hat, wie manche aus der Offroad-Szene in der Vergangenheit, ohne Rücksicht auf Verluste kreuz und quer in den Alpen unterwegs waren, kann durchaus verstehen, warum inzwischen nichts mehr geht. Wer sich heute richtig fordern will, muss auf Enduro- und Motocross-Strecken ausweichen, oder sollte eine lange, sehr lange Anreise in Kauf nehmen und sich auf den Weg nach Rumänien machen.

Mit ein paar Freunden mache ich mich auf den langen Weg. In der Nähe der Stadt Petrosani, einem der rumänischen Bergbauzentren für Kohleabbau, mieten wir uns eine Cabana (Hütte) direkt am Berg. Zum Skilift des Parangul (2073 m)
sind es nur wenige Meter, aber wir sind hier nicht um Ski zu fahren, obwohl oben auf den Bergen noch jede Menge Schnee liegt. Übrigens: Im Winter ist die Region hervorragend für Skitouren geeignet. Die Gefahr, ständig über den Skistock eines anderen zu stolpern gibt es hier nicht. Wir sind hier, um mal wieder richtig Enduro zu fahren und freuen uns schon auf die nächsten drei Tage.





Viele Wege in den Bergen folgen dem Lauf eines Baches. Bei diesem hier wird das Bachbett selbst zum Weg und nur das eigene Fahrkönnen entscheidet, ob es weitergeht oder nicht. Mit einer leichten Enduro ist man hier eindeutig im Vorteil, trotzdem kommt man, bei vorausschauender Fahrweise, auch mit schwerem Gerät recht weit.


Von Petrosani führt ein spektakulärer Pfad steil den Berg hoch zu unserer Cabana, der nur bei trockenem Wetter befahrbar ist. Außer einem Bergbauern, der uns freundlich zuwinkt und einer Kuhherde, treffen wir niemanden.



Mitten in einem kleinen Tal stoßen wir auf eine Pferdeherde. Es sind keine Wildpferde. Die Tiere gehören den hier oben lebenden Bergbauern und dürfen sich die meiste Zeit frei bewegen.

Wenn das Wetter mitspielt sind Fahrten bis auf 2500 m möglich. Ende Mai lag auf den Bergen des Parang aber noch sehr viel Schnee und wir mussten unsere geplante Tour zum Urdele Pass, der auf 2160 m Höhe liegt, abbrechen. Die vielen Schneefelder ließen ein Durchkommen einfach nicht zu. Ein Versuch, diese zum umfahren war nicht mit Erfolg gekrönt. Die Schneewehen waren einfach unkalkulierbar. Urplötzlich verschwand an manchen Stellen das Motorrad bis zur Sitzbank im Schnee. Die Rettungsaktionen danach waren brutal kräfteraubend.







In den Bergen in der Nähe von Vulcan hat ein Felsabbruch den Weg buchstäblich unpassierbar gemacht. Wir hatten Glück, mit vereinten Kräften schaffen wir auch dieses Hindernis. Diese kleinen Einlagen sind wie das Salz in der Suppe. Für uns steht fest, die drei Tage haben sich gelohnt und wir planen schon die nächsten Tage "Enduro Romania".



Das Gebiet aus der Vogelperspektive:



Guide Rumänien
info

ALLGEMEINE Informationen über Rumänien finden sich unter Wikitravel. Mit einer Landfläche von 238.000 km² hat Rumänien etwa 2/3 der Fläche der Bundesrepublik, aber nur rund 22 Millionen Einwohner.

flug ANREISE Mit dem Flugzeug: Es gibt täglich Verbindungen von Frankfurt und München. Es fliegen u.a. Tarom, Lufthansa, Carpatair. Flugzeit München - Bukarest ca. 2 Stunden. Bahn: Die Internet Seite der deutschen Bahn www.diebahn.de bietet ausführliche Informationen über die Strecke Deutschland – Rumänien. Die Verbindung ist nicht gerade die Schnellste, aber es gibt gute Nachtverbindungen mit Schlafwagen. Auto: Beispiel: Anreise von München bis zur rumänischen Grenze bei Nadlac sind es rund 950 Kilometer. Von Deutschland bis kurz vor Szeged (Ungarn) Autobahn, danach Landstraße bis Nadlac. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt innerhalb von Ortschaften 50 km/h, auf Landstraßen 90 und auf Autobahnen 120 km/h. Für Österreich und Ungarn ist eine Vignette Pflicht. In Rumänien gilt die Null-Promille-Grenze. Das Tankstellennetz ist gut ausgebaut, Kreditkarten (Visa, Mastercard) werden inzwischen an vielen Tankstellen akzeptiert.
bestimmungen REISEDOKUMENTE Rumänien ist seit dem 1.1.2007 Mitglied der Europäischen Union. Die Einreise nach Rumänien ist für deutsche Staatsangehörige visumfrei möglich. Zur Einreise genügt der Personalausweis, welcher (wie auch alle anderen Einreisedokumente) noch sechs Monate gültig sein sollte.
REISEZEIT Klima: Kontinental (Sommer heiß - bis zu 40° Celsius; Winter kalt; insgesamt trockener als in Deutschland). Für Endurofahrer ist wichtig zu wissen, dass in den Bergen in den höheren Lagen von Oktober bis Juni Schnee zu erwarten ist.
gesundheit GESUNDHEIT Der Gesundheitsdienst des Auswärtigen Amts empfiehlt einen Impfschutz gegen Tetanus, Diphtherie und Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt über 4 Wochen oder besonderer Exposition auch gegen Hepatitis B. In Teilen des Landes kommt es zu bestimmten Jahreszeiten zur Übertragung der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) durch Zeckenbisse.
geld

GELD Die Landeswährung ist der Lei. Für 1 Euro gibt es derzeit 3,6785 Leu (Stand 11.06.2008).

literatur KARTEN LITERATUR Sehr zu empfehlen ist die rewiß- und wasserfeste Karte "rumänien/moldau" im Maßstab 1:600.000 von Reise Know-How, erhältlich z.B. bei Daerr Expeditionsservice, München oder Hugendubel für 8,90 Euro. Zur Orientierung vor Ort zu empfehlen: Die Dimap Wanderkarten im Maßstab 1:50.000 Muntii Retezat und Muntii Parâng
ENDURO Wege in allen Schwierigkeitsgraden sind zu finden, Forstwege durch endlose Wälder, Hohlwege, die auch wirklich welche sind, steile Auf- und Abfahrten, Flussdurchfahrten, alles ist möglich – ein Eldorado für Endurofahrer. Für jedes Fahrkönnen gibt es die passenden Strecken. Die Infrastruktur hat sich in den letzten Jahren auch deutlich verbessert und wer nicht gerade Vier- oder Fünfsterne-Komfort erwartet wird auch eine passende Unterkunft finden. Auch das Tankstellennetz ist inzwischen dicht genug und stellt kein Problem mehr dar. Nur Werkstätten für Motorräder wird man kaum finden und edventuell notwendigen Verschleißteile sollte man mitbringen, soll der Fahrspass ungetrübt bleiben.




 



   
 
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