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Let's Go East
28.000 km quer durch Zentralasien, die Mongolei und Russland
Reisetagebuch von Julian Huber und Andreas Krüer


freundliche straßenkontrolle

Kasachstan
Almaty, 48. Tag, Kilometer-Stand 11.380 km

Kirgistan - die Schweiz Zentralasiens lockte anfangs vor allem mit schweizer Straßenverhältnissen. Astreiner Asphalt entlang einer einsamen Canyonstraße mit Blick auf das türkisfarbene Wasser des aufgestauten Toktokulsees – und das Ganze bei angenehmen 25 Grad.

Ja, die Reifen müssen noch bis Ulan Bator halten. Nein, auf maximale Schräglage wollen wir nicht verzichten. Und die chinesischen Laster, die sich mühsam im ersten Gang die Anstiege hochquälen sind fabelhafte Überholobjekte.

Wie schon so oft, ist am nächsten Tag dann alles wieder anders. Den ganzen Tag Schotterpiste, die ich deutlich schneller nehme als Julian. Dafür büße ich auch mein GPS ein. Fliegt irgendwann bei einem der größeren Schlaglöcher unbemerkt aus der Verankerung. C'est la vie. Ich wollte schon immer mal nach den Sternen navigieren, am liebsten in der Mongolei, wo es im Umkreis von 1000 Kilomter keine Städte gibt und auch keine störenden Wegschilder, nicht mal Straßen.

Lange über den Verlust grübeln können wir eh nicht. Als wir abends am Toktogulsee an einer einsamen Stelle unser Zelt aufstellen und unsere bayerische Flagge hiessen, paddelt ein Fischer gerade ans Ufer, steigt aus und überreicht uns die Hälfte seines Fanges. Gibt uns die Hand und lässt uns mit fünf zappelnden Fischen alleine. Haben deutlich besser geschmeckt als tagsdarauf unser Abendessen am nächsten See, dem Ysyk Koel, dem zweitgrößten Alpinsee der Welt.

frischfisch

Weil wir mit den lokalen Polizisten-Brüdern erst ihren Vodka und dann unseren deutschen Schnaps austauschten, hatten wir die Ehre auch von der dargebotenen Spezialität des Hauses zu probieren: Schafseingeweide, schön weich gekocht. Steht uns in der Mongolei sowieso demnächst bevor. Aber zunächst haben wir es uns in Almaty nochmal richtig gut gehen lassen, viele Lebensmittel eingekauft und unseren Körper auf die bevorstehenden Strapazen eingestimmt.

Julian erzählte ich, wir gehen zum Wellnessen. Von außen sah das türkische Bad wie ein alter Sowjetbunker aus: viel Beton und Stahl, quadratisch, praktisch. Am Eingang noch schnell einen Bund Eichenzweige gekauft und ab in die Hände von Igor. Bis der letzte Halswirbel ausgerenkt und wieder eingerenkt war. Tut weh, aber auch gut. Wie die russische Sauna: schön mit den Eichenzweigen aufeinander einprügeln, bis dir das Blut pulsiert als hätte man die Finger in der Steckdose. Im Unterschied zu unseren Saunen geht hier jeder beim Aufguss raus - wussten wir nicht. Als sie den drei Meter hochen Stahlkocher öffneten und mehrere Liter Wasser darin versenkten, schoss ein meterlanger heißer Dampfstrahl quer durch den Raum. Vorher hatte es schon auf den oberen Bänken über 100 Grad gehabt. Ich habe mich mit einer leichten Verbrühung an den Armen nach draußen retten können und war froh über den schwulen Filzhut auf meinem Kopf, der schlimmeres verhindert hat. Ich will wieder in die Kälte. Schnee, frieren - ole. Das Altaigebirge ist ja nur noch fünf Tage entfernt.






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