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10. Internationale Classic-Gelände-Zuverlässigkeitsfahrt in Isny
Heimspiel für Herbert

herbert schekEin Blick in die Starterliste 2009 zeigt, dass einige der Cracks aus vergangenen Tagen an den Start gingen. Mit dabei der fünfmalige Europameister Gualtiero Brissoni mit einer KTM 250 und das Urgestein des deutschen Geländesports, Herbert Schek, 14facher Deutscher Meister und zweifacher Europameister mit seiner Schek BMW. Mit 76 Jahren ältester Teilnehmer der Veranstaltung.

292 Teilnehmer aus neun Ländern meldeten sich für den Wettbewerb. Wie schon vor zwei Jahren war Start und Ziel in Ratzenhofen, einem kleinen Ort in der Nähe von Isny. Bevor es losgeht kommen alle Motorräder in den "Parc fermé". In Ratzenhofen ist das eine große Reithalle, in der die Klassiker trocken und gut bewacht untergebracht werden.

Traditionell steht bei der Zweitagesveranstaltung am ersten Tag eine Beschleunigungs- und Bremsprüfung sowie eine Trialsektion auf dem Plan. Mit der Trailprüfung beginnt die Veranstaltung. Hier muss ein abgesteckter Kurs auf einem Steilhang möglichst ohne Bodenberührung bezwungen werden. Danach folgt die Beschleunigungsprüfung. Eine Strecke von ungefähr 150 Meter muss in möglichst kurzen Zeit bewältigt werden. Klingt einfach, wenn am Ende nicht punktgenau mit dem Vorderrad ein Brett zu treffen wäre. Nicht jedem gelang diese Übung.

Am Sonntag ging es pünktlich um 10 Uhr von der Startrampe auf eine 45 Kilometer langen Rundkurs. Es handelt sich dabei beileibe um keine Kaffeefahrt. Steile Auf- und Abfahrten wechseln sich ab mit rutschigen Wiesenabschnitten und anspruchsvollen Singletrails durch den Wald. Drei Runden waren Pflicht – eine enorme Herausforderung für Mensch und Maschine. Auf Grund der anspruchsvollen Strecke hagelte es für viele Teilnehmer Strafpunkte, weil sie die vorgeschriebenen Durchfahrtszeiten nicht einhalten konnten. Während einige mit Mut und viel Gas die schweren Auffahrten bezwangen, mussten andere schon früh aus dem Sattel und ihre Maschinen konditionsmordend den Hang hochschieben.

Wer auf Sieg fahren wollte, hatte auf der Sonderprüfung Gelegenheit die Konkurrenz zu distanzieren. Das erste Drittel der Prüfung fand noch harmlos auf einer Wiese statt, die fahrtechnisch "relativ" einfach war. Der zweite Streckenabschnitt führte durch den Wald, wo feuchter Untergrund und ständiger Richtungswechsel um Bäume herum die volle Konzentration der Fahrer verlangte. Gespickt war dieser Teil der Sonderprüfung mit fiesen Wurzeln, die teilweise längs der Fahrtrichtung lagen. An besonders schwierigen Abschnitten waren Umleitungen eingerichtet, gedacht für Fahrer über 60, für Gespannfahrer und Fahrer mit ganz alten Motorrädern. Nutzten jüngere Fahrer diese Umgehungen, sammelten sie Strafpunkte. Die Strecke verlangte eine vorsichtige Gashand und materialschonende Fahrweise. Gefordert waren in erster Linie Fahrzeugbeherrschung und gute Kondition. Wer nach einigen Runden aufhören wollte, durfte dies tun, ohne gleich aus der Wertung zu fliegen. Die Geamtwertung ergibt sich aus dem Handicap, bei dem das Alter von Fahrer und Maschine für Bonuspunkte sorgt, abzüglich der gesammelten Strafpunkte aus allen Disziplinen.

Text und Fotos: Timo Rokitta

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